Hans Schmid wurde am 20. November 1893 in Klein Tajax in der Nähe von Znaim geboren. Sein Vater, der Militärmusiker beim Infanterie-Regiment Nr. 59 war, brachte seinem Sohn die ersten musikalischen Grundlagen bei. Da sich die Familie eine Ausbildung am Konservatorium nicht leisten konnte, wurde er – wie einst sein Vater – Musikeleve bei den "59ern".
Hans Schmid galt als sehr strebsam und wurde bald mit Umarbeitungen von Streich- zur Blasmusikbesetzung und umgekehrt beauftragt. Nach seiner Assentierung, der ordentlichen Aufnahme in die Regimentskapelle und der späteren Ernennung zum Musikfeldwebel durfte er die „59er“ Musik auch dirigieren.
Hans Schmid hatte zu Beginn des Ersten Weltkrieges die Idee, für die "59er" einen eigenen Regimentsmarsch zu komponieren und fertigte bereits erste Skizzen an. In einer durch einen Granateneinschlag stark beschädigten Kirche schrieb er im Herbst 1915 die Stimmen aus (siehe Abbildung unten). Den Text des Marsches verfasste Schmids Kamerad Josef Schopper. Unter der Leitung des Regimentstambours Josef Dobeš wurde der Marsch geprobt.
Die Österreicher befanden sich zu dieser Zeit auf dem Vormarsch nach Osten und erreichten die damals zu Westrussland gehörende Stadt Olyka, die heute in der Ukraine liegt, nordöstlich vom – damals noch österreichischen – Lemberg. Die Einquartierung erfolgte im Schloss.
Man übertrug Hans Schmid die Leitung der Regimentskapelle, was sicher eine besondere Wertschätzung darstellte; es war seine Aufgabe, hier jeden Tag ein Platzkonzert zu geben. Die Uraufführung des Rainer-Marsches fand beim ersten Platzkonzert am 11. September 1915 in Schlosshof von Olyka statt. Die erste Druckausgabe des Rainer-Marsches erschien beim Verlag Eduard Höllriegel.
Auf der Website www.rainermarsch.at ist - neben anderen interessanten Infos auch ein Interview mit Hans Schmid zu hören, wo er darauf hinweist, dass er auch für das Infanterie-Regiment Nr. 59 einen Regimentsmarsch komponieren wollte. Dies erweckt den Eindruck, dass es vorher keine Regimentsmärsche bei den "59ern" gegeben hätte. Tatsächlich konnte aber der Militärmusikforscher Ing. Fritz Rathner insgesamt 43 Werke von 20 verschiedenen Komponisten nachweisen, die im Zusammenhang mit dem Rainer-Regiment stehen!
Hans Schmid, der später in die Vereinigten Staaten auswanderte und sich dort eine neue Existenz aufbaute, starb am 27. Mai 1987 in Salt Lake City im Bundesstaat Utah. Begraben ist er in einem Ehrengrab am Kommunalfriedhof in Salzburg.
Weitere Informationen zum Leben und eine umfangreiche Werkliste sind zu finden in: Karl Müller (unter Mitarbeit von Johann Müller), Hans Schmid. 1893-1987. Ein Komponistenleben, Salzburg o. J.