Zum 100. Todestag von Militärkapellmeister Josef Král

Josef Král kam am 14. Mai 1860 in Pilsen in Böhmen (heute Plzeň in der Tschechischen Republik) zur Welt. Sein Vater war Kapellmeister beim Schützenkorps.

 

Josef Král  studierte am Prager Konservatorium und diente beim K.u.K. Infanterie-Regiment Nr. 20 vom 6. Oktober 1877 bis zum 10. September 1879, dann beim Infanterie-Regiment Nr. 17 vom 1. Oktober 1880 bis 31. Dezember 1882, weiters beim Infanterie-Regiment Nr. 38 vom 1. Januar 1883 bis zum 5. September 1885 und schließlich beim Infanterie-Regiment Nr. 4 "Hoch- und Deutschmeister" vom 6. September 1885 bis 20. April 1887 unter Carl Michael Ziehrer.

 

Vom 21. April 1887 bis zu seiner Pensionierung am 1. November 1906 war Josef Král Militärkapellmeister beim K.u.K. Infanterie-Regiment Nr. 69 in Budapest und Wien; in Josef Damanskis illustriertem biographischen Lexikon Die Militärkapellmeister Oesterreich-Ungarns ist auch ein Bild seiner Kapelle zu finden (siehe oben).

 

Er wurde mit der Jubiläums-Erinnerungs-Medaille, dem Dienstzeichen II. Klasse und dem Königlich Sächsische Albertkreuz und anlässlich seiner Pensionierung mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

 

Josef Král starb am 31. August 1920 in Starý Plzenec in der Tschechoslowakei.

 

Für den Garnisonswechsel von Wien nach Budapest im Jahre 1894 komponierte er den Marsch Nach Budapest, den er "seinem" Infanterie-Regiment Nr. 69 widmete.

 

Zu seinen erfolgreichsten Werken gehörte der Soldateska-Marsch, der im Verlag Kratochwill erschienen ist (Abbildung).

 

 

Josef Král ist nicht zu verwechseln mit seinem Bruder Militärkapellmeister Johann Nepomuk Král, der mit dem heute noch oft gespielten Brucker-Lager-Marsch und den in der Monarchie sehr beliebten Marsch Hoch Habsburg! bekannt geworden ist.

 

So wie viele seiner Kollegen, die in größeren Garnisonsorten tätig waren, schrieb auch Josef Král reichlich Wiener Tanzmusik, die bei Bällen und Konzerten in Wien und Budapest aufgeführt wurde, darunter der Galopp Ein Treffer, die Polka française Die Plauderin oder die Polka  française Tanz der Nymphen (siehe Abbildung; Arrangement für Zither).

 

Erfolg hatte Josef Král auch mit seinem Marsch Blaue Brigade, der häufig seinem Bruder Johann Nepomuk zugeschrieben wird.

 

Ein herzlicher Dank gilt unserem Forscherkollegen und Freund Walter Schwanzer, der uns dankenswerterweise mehrere Abbildungen und Informationen für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt hat.