Militärkapellmeister Alexander Leitermayer - zum 125. Todestag

Alexander Leitermayer Alexander kam am 4. Mai 1826 in Wien zur Welt. Sein Vater Michael Leitermayer war Inhaber einer Sing- und Musiklehranstalt in Wien und Musikdirektor des Theaters in der Josefstadt. Alexander Leitermayer trat schon 1838 als Zwölfjähriger in Wien als Klarinetten-Solist auf. Er studierte Klarinette und Komposition in Wien und in Salzburg und war als Klarinettenvirtuose bekannt. 1846 wurden in Wien zwei Ouvertüren und ein Concertino uraufgeführt.

 

Vom 1. Juni 1849 bis zum 30. Juni 1851 sowie vom 1. Juli 1856 bis Oktober 1869 war er Militärkapellmeister beim K.u.K. Infanterie-Regiment Nr. 2. Die Militärzeitung berichtete 1850, dass die Musikkapelle des Infanterie-Regiments Nr. 2 anfangs nur fünf Musiker umfasste; Leitermayer bildete in kürzester Zeit ein größeres spielfähiges Ensemble aus und veranstaltete am 29. Januar 1850 ein großes Wohltätigkeitskonzert in Leitmeritz, bei dem auch Erzherzog Albrecht anwesend war. 1869 verlieh Kaiser Franz Joseph Alexander Leitermayer das goldene Verdienstkreuz „für seine in Krieg und Frieden bewährte Dienstleistung“. 

 

Vom 1. November 1869 bis zum 30. März 1871 war Alexander Leitermayer Militärkapellmeister beim Infanterie-Regiment Nr. 74 und vom 30. März 1871 bis 1874 diente er in gleicher Funktion bei den "49ern". Danach leitete er vom 1. April 1875 bis Jahresende 1882 die Kapelle des Infanterie-Regiments Nr.  59.

 

Laut dem Militärmusikforscher Fritz Rathner war Leitermayer auch Militärkapellmeister beim Infanterie-Regimenr Nr. 85 im Jahr 1883; dies kann nur für eine sehr kurzen Zeitraum (möglicherweise bereits gegen Jahresende 1882) gewesen sein, da Adalbert Pretl seit Jahresbeginn 1883 dort Militärkapellmeister war.

 

Ab 1884 lebte Alexander Leitermayer in Wien als Musiklehrer. Er starb von 125 Jahren, am 29. Dezember 1898 in Wien und wurde am Hernalser Friedhof begraben.

 

(Abbildung aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek in München)

 

Alexander Leitermayer war ein beliebter Tanzkomponist und ein tüchtiger Arrangeur. Er schrieb ca. 300 Werke, darunter eine Militär-Fest-Messe, Märsche (59er Regimentsmarsch85er RegimentsmarschDer tapfere Landsoldat und Schlewsig-Holstein meermumschlungen) und Tanzmusik (Mille fleurs, Polka française; Du meine Liebe, Polka Mazurka; Le Lanciers à la Cour, Quadrille; Die Inntalerin, Gavotte). Zur Erinnerung an die Weltausstellung 1873 in Wien schrieb er Friedens-Palmen. Internationale Hymnen u. Lieder-Union

 

Leitermayers Marsch Abschied von Salzburg ist im Adler Musikverlag für Blasmusik erschienen.

 

Sein Ritter Georg-Marsch ist auch auf YouTube zu hören.

 

Literatur: Elisabeth Anzenberger, "Alexander Leitermayer. Ein Klarinettenvirtuose als Militärkapellmeister", Österreichische Blasmusik, Jg. 43, Heft 2 (März 1995), S. 18f.